Geschichte
Siba war der erste professionelle Reifenaufkäufer in den Niederlanden. Siba entwickelte sich zum größten auf den Aufkauf von Gebrauchtreifen spezialisierten Betrieb in den Benelux, wobei Innovation und Umweltbewusstsein hohe Priorität haben. Grundlage dieses Erfolgs war bittere Armut, aber auch starkes Unternehmertum und ein guter Standpunkt.
Siba hat inzwischen eine reiche Geschichte…
Die Anfänge
Am Osdorperweg bei Amsterdam steht noch immer der kleine Schuppen, in dem Simon Bakker am 22. März 1961 seinen Reifenhandel begann. Es folgten Jahre harter Arbeit. Doch der Erfolg stellt sich nicht durch den Verkauf neuer Reifen ein, wie er anfänglich gedacht hatte, sondern Simon Bakker entdeckte, dass für den Aufkauf von Gebrauchtreifen großes Interesse bestand.
Simon Bakker kaufte Gebrauchtreifen vor allem bei Reifendiensten und Autowerkstätten auf. Danach verkaufte er den größten Teil an Fabriken in Deutschland, Italien und Dänemark, die sich mit der Erneuerung der Lauffläche alter Autoreifen befassten. Ein anderer Teil wurde weit über die Grenzen Europas hinaus transportiert, wo die Profilnorm für Autoreifen weniger hoch lag.
Aufkauf im großen Rahmen
Der Aufkauf und die Verarbeitung von Gebrauchtreifen erfolgte meistens durch kleine Betriebe. Simon Bakker und seine Frau Greet – als treibende Kraft hinter den Kulissen – wollten das Image der Autoreifenbranche und der Gebrauchtreifen über eine Vergrößerung der Organisation verbessern. Ihr Konzept des Aufkaufens von Gebrauchtreifen erwies sich als erfolgreich.
Siba wurde immer größer und Mitte der Sechzigerjahre verlagerte Simon Bakker seinen Aufkaufbetrieb in eine ehemalige Reithalle in der Provinz Utrecht. Aber schon zwei Jahre später war auch dies für Siba zu klein und der Betrieb zog in den Süden der Niederlande um. Das war im 1970 in Anbetracht der zentralen Lage, der niedrigen Bodenpreise und einer ausreichenden Zahl von Arbeitskräften eine ideale Entscheidung.
Enormes Wachstum
In der Provinz Brabant ließ Siba sich auf einem ehemaligen Bauernhof im kleinen Ort Zeeland nieder. Dort setzte Siba auf einer Wiese den Handel mit gebrauchten Autoreifen fort. Innerhalb von zwölf Jahren entwickelte Siba sich zu einem Betrieb mit sechs Mitarbeitern und einem immer größeren Marktanteil. 1980 wurde ein ehemaliges Betonwerk an der Industrielaan in Uden gekauft; dort ist auch heute noch der Standort von Siba.
Zusätzliches Dienstleistungsangebot
In den 1980er und 1990er Jahren wurde immer weiter am Erfolg von Siba gearbeitet. Durch die kundenorientierte Einstellung und die gelieferte Qualität entwickelte sich Siba zur heutigen professionellen Organisation.
Von 1989 bis 2016 hatte Siba einen eigenen Reifendienst: Kundendienst und Wartung für Privat- und Firmenfahrzeuge. 2016 wurde entschieden, diesen Betriebszweig doch wieder vollständig für die Haupttätigkeit von Siba zu nutzen: Sammlung und Recycling.
In guten wie in schlechten Zeiten
1991 schienen die guten Zeiten vorbei zu sein: ein großes Feuer zerstörte das alte Betonwerk. Die Bakkers rauften sich jedoch nicht die Haare, sondern beschlossen, den Betrieb wieder neu aufzubauen, was sich als goldener Schritt erwies.
1992 kam der Neubau. Drei Jahre wurde die enorme Fläche des angrenzenden Betriebs hinzugekauft. Schlussendlich hat Siba jetzt eine Gesamtfläche von sage und schreibe 32.000 m2.
Von 2002 bis 2012 hatte Siba auch einen Großhandel, der auf den Verkauf neuer Autoreifen an Autobetriebe ausgerichtet war. Aufgrund des starken Wettbewerbs auf diesem Markt wurde nach zehn Jahren beschlossen, den Siba-Großhandel zu beenden.
Professionalisierung
Anfang der 1990er Jahre wurden die Autoreifen in einer Ecke der Werkstatt gestapelt, bis sie abgeholt wurden. Dann wurden sie von Hand verladen und später in den Werkshallen von Hand wieder ausgeladen. Rob, der Sohn von Simon und Greet Bakker, fand, das müsste effizienter gehen. Er entwarf einen Container, in dem die Autoreifen bei Werkstätten und Reifendienstfirmen gelagert werden und aus dem sie dann mit einem Kippsystem auf einfache Weise in die Lkws von Siba entleert werden.
Siba war auch der erste Betrieb in der Autobranche, der durch die ideale Lösung des Anbringens von Wägesystemen auf den Lkws das unzuverlässige und zeitraubende Zählen der Autoreifen von Hand abschaffte. Kunden brauchten jetzt nicht mehr alles gut im Auge zu behalten, denn das Gewicht stimmt genau. Die Angaben werden sofort ausgedruckt und der Kunde bekommt gleich eine Quittungskopie.
Außerdem erfand Siba ein Presssystem. Mithilfe von Staplern, die mit eigens für Siba entwickelten Klemmen versehen sind, werden die Autoreifen zusammengepresst und in einen Container verladen. Dadurch passt die doppelte Menge von Autoreifen in einen Container.
Innovationen und Investitionen
Siba hat schon immer viel in neue Ideen für Lagerungs-, Verlade- und Entladesysteme und das Koppeln von Transportmitteln investiert. Im Laufe der Jahre resultierte dies in einer enormen Vergrößerung der Organisation.
Von der Verarbeitung eines einzigen Lkws mit Reifen pro Tag durch 3 bis 4 Personen bis zur täglichen Abholung und Verarbeitung von 10 Lkws mit jeweils 11.000 Kilo Autoreifen.
Vom Reifenwagen mit 10 Reifen über ein Klemmsystem mit 40 Reifen zu einem Lagerungssystem in Kisten mit etwa 100 bis auf 7 m Höhe gestapelten Reifen.
Siba Recycling
Durch die Gründung von Siba Recycling im Jahr 2005 wurde künftig der Großteil der Autoreifen in Stücke geschnitten (Shreds) und zu Partnern in der Granulierindustrie transportiert.
Im Jahr 2017 begann Siba mit dem weiteren Autoreifen-Recycling von Shreds zu Chips und Stahl. Bei diesem Verfahren wird der Stahl aus den Reifen entfernt und es bleiben kleine Stückchen Gummi mit Leinen übrig: Chips. Ein ausgezeichnetes Produkt für die Granulierindustrie, für Pyrolyse und die Verbrennung.
Siba glaubt an nachhaltige Investitionen und dank raffinierter Innovationen und Lösungen kann der Betrieb weiterhin wachsen.